Um mehr über das Glioblastom herauszufinden, wurden Gewebeschnittbilder bisher unter hohem Zeitaufwand manuell auf Aufälligkeiten und markante Werte analysiert. Das von uns entwickelte Programm ermöglicht es, die unterschiedlichsten morphologischen Daten wie zum Beispiel die Zellkernfläche oder den Umfang sowie auch weitere statistische Daten wie Zellkerndichte oder die Verteilung im Schnittbild, herauszufinden. Somit ist es möglich, in nur wenigen Sekunden, unzählige Schnittbilder mit einer enormen Zeitersparnis zu analysieren und auszuwerten. Die dadurch erhaltenen Informationen können dadurch für forschungsrelevante Zwecke eingesetzt werden.
Das Ziel war es, für die Medizinische Universität Wien eine Software zu entwickeln, welche mittels Bildverarbeitung Gehirnscanaufnahmen beurteilt und dabei Eigenschaften und Besonderheiten automatisch analysiert und kategorisiert. Das Programm sollte insbesondere bei der Erforschung des Glioblastoms, einem bösartigen Gehirntumor, helfen. Die Resultate sollten sowohl grafisch als auch textbasierend ausgegeben werden können.
Es wurde eine praxistaugliche Software erstellt, welche komfortabel die Untersuchung von Schnittbildern des Gehirns ermöglicht. Dem Benutzer ist es möglich, statistische und morphologische Werte der Zellkerne in den selektierten Gehirnscanaufnahmen zu erhalten. Ebenfalls wird eine Zusammenfassung erstell, in welcher man mit einem Blick auffällige Werte erkennen kann. Bei der Entwicklung wurde besonders auf die Benutzerfreundlichkeit der Anwendung geachtet, was durch Anwenderfeedback sowie Tests sichergestellt wurde.
Die entwickelte Software ist zukunftssicher, wartungsfreundlich und erweiterbar. Das Ergebnis ist eine stabile Applikation, die nach Möglichkeit auf allen gebräuchlichen Desktopplattformen (Microsoft Windows, Apple Mac OS X sowie Linux) lauffähig ist. Ebenfalls ist die direkte Analyse der noch nicht konvertierten Gehirnscanaufnahmen möglich, da das Programm die Scans selbstständig in das richtige Format konvertiert.
Um das Programm allen Wünschen des Kunden gerecht zu machen, wurde sich bei der Realisierung vor allem auf Kundenwünsche fokusiert.
NucleiJ verarbeitet digitale Schnittbilder in kurzer Zeit und kann so schnell die gewünschten Informationen analysieren und bereitstellen.
NucleiJ verarbeitet alle Schnittbilder automatisch, dem Benutzer ist es jedoch zu jedem Zeitpunkt möglich, in den Verarbeitungsvorgang einzugreifen.
Dem User ist es möglich, die auszuwertenden Eigenschaften selbst zu bestimmen und so das Ergebnis nach seinen Wünschen zu adaptieren.
Beim Designen der Benutzeroberfläche wurde vor allem auf die UI-Conventions geachtet, um dem Benutzer ein schlichtes aber einladendes Bild zu geben.
Die auf Java basierte Applikation ermöglicht die systemübergreifende Verwendung unter Microsoft Windows, Apple Mac OS X sowie Linux-basierten Systemen.